Sprachentwicklung

Selbstverständlich müssen die Äußerungen des Kindes im Verhältnis
zu seinem Alter gesehen werden. So verwendet ein 2-jähriges Kind
normalerweise 2-3-Wort-Äußerungen und noch keine komplizierten
Satzkonstruktionenen. Entsprechendes gilt für die Entwicklung der
Aussprache und der anderen Bereiche. Eine normal ablaufende
Sprachentwicklung ist jedoch auch immer das Ergebnis einer positiven
Gesamtentwicklung (motorische, geistige Entwicklung, Hören, Sehen, Tasten
... soziale und emotionale Entwicklung) und sollte immer im Zusammenhang
betrachtet werden. Diese Aspekte der normalen, altersentsprechenden
Sprachentwicklung finden sie im Sprachbaum anschaulich dargestellt.
Im Schaubild der Sprachpyramide wird die Sprachentwicklung der einzelnen
Bereiche (Sprachverständnis, Wortschatz, Artikulation, Grammatik)
veranschaulicht: Der zeitliche Ablauf und die sich dabei entfaltenden
sprachlichen Fähigkeiten.

Ursachen der kindlichen Störungen

Im Einzelnen stammen die Ursachen aus vier verschiedenen Bereichen:

•    organische Ursachen (Hörstörungen, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten,
     neurologische Störungen, Bewegungsstörungen)
•    vererbte Ursachen (die Disposition einer Sprachschwäche kann vorliegen)
•    soziokulturelle Ursachen (zu viel fernsehen, Computerspiele, zu wenig
     Kommunikation innerhalb der Familie, wenig Sprachanregung, zu viel Sprachanregung)
•    psychische Ursachen (Trennung der Eltern, Tod eines Elternteils,
     Erziehungsunsicherheiten).

Die Fachwissenschaft geht davon aus, dass es nicht eine einzelne Ursache ist,
sondern in der Regel mehrere Ursachen (Faktoren) sind, die zu einer
Sprachentwicklungsstörung führen und ihr Aufrechterhaltung bedingen
(multifaktorielles Ursachenbündel).